Geschichte

Kontakt

Für Fragen oder wenn Sie Interesse haben, mitzumachen, wenden Sie sich bitte an:

Pfarrsekretärin Frau Fluck
Telefon: 06122 – 3328
kirchengemeinde.delkenheim@ekhn.de

Die Entstehung der Evangelischen Kirche Delkenheim: Eine Zeitreise durch ihre Baugeschichte

Die Arbeiten zum Bau der neuen Kirche begannen Anfang 1893 und fanden ihren Abschluss mit den Feierlichkeiten zur Einweihung der Kirche am 12.September 1894.

Dr. August Lindenbein, Gemeindepfarrer in Delkenheim von 1891 bis 1916, hat den Bau der heutigen Kirche in der Chronik der evangelischen Kirche zu Delkenheim sehr ausführlich festgehalten.

Im Jahr 1892 schreibt er, dass die Gemeinde schon seit vielen Jahren mit den „Staat“ über einen Neubau einer Kirche Kontakt pflegt. Die alte Kirche sei baufällig und reicht für die gewachsene Gemeinde nicht mehr aus.

Nach Verhandlungen mit staatlichen Stellen und der Bereitschaft wohlhabender Delkenheimer Bürger mit großzügigen Spenden das Unterfangen zu unterstützen, wurde am 3. Juli 1982 in einer eigens einberufenen Gemeindeversammlung „beider Gemeindeorgane“ mit 18 Ja- gegen 7 Nein- Stimmen der Neubau der Kirche beschlossen.

Am 18. September des gleichen Jahres wurden der Gemeinde durch den Architekten Hofmann aus Herborn die Skizze und der ungefähre Kostenvoranschlag vorgelegt und genehmigt. Am 24. September wurde mit dem Architekten der Vertrag über den Neubau der Kirche im Umfang von rund 54.000 Mark abgeschlossen.

Im November 1892 begannen dann die vorbereitenden Arbeiten. Die Bäume wurden für eine Summe von 30 Mark verkauft und ausgemacht, ein vorläufiger Vertrag wurde mit der Ziegelei Thon aus Wiesbaden abgeschlossen und am 13. Dezember wurde mit dem Abbruch des alten Spritzenhauses und der Kirchhofmauer begonnen. Die Arbeiten sollten bis Weihnachten abgeschlossen sein. Im Januar 1893 wurde mir der Anlieferung von „Feldbacksteinen“ begonnen.

Am 16. Januar erhielt der Kirchenvorstand die Nachricht, dass der Abbruch der alten Kirche nicht genehmigt wird, da es noch keine Freigabe durch den zuständigen Minister für den Finanzierungsplan gäbe. Am 18. Januar wird die Genehmigung dann doch erteilt.

Am 29. Januar findet dann der letzte Gottesdienst in der alten Kirche statt. Am 31. Januar beginnen die Abbrucharbeiten und sind am 2. März, nach nur 4 Wochen abgeschlossen.

Am 2. April liegen dann endlich die Baupläne vor und am 17. April die Kostenvoranschläge, die am 19. April durch die „beiden Gemeindeorgane“ genehmigt werden. Nach einigem Hin und Her konnte der Bau dann am 27. Juli 1893 mit dem ersten Spatenstich endlich beginnen.

Baugrund der alten und neuen Kirche

Baugrund der alten und neuen Kirche

Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. August und durch gutes Wetter begünstigt, wurden die Außenarbeiten der Mauern am 23. Dezember beendet, bis auf den Turm. Am 2. Februar 1894 konnten die Innenarbeiten beginnen. Am 10. April 1894 werden Hahn und Blitzableiter auf dem Hauptturm angebracht und am 12. April findet das Richtfest statt. Am 2. Mai wurden die Glocken (zwei alte und eine neue) eingeweiht. Die Fenster wurden Anfang Juni eingesetzt und die Turmuhr am 28. Juli fertig gestellt. Im August wurde dann die Orgel aufgesteckt und zum Schluss die Kanzel errichtet.

Die für den 29. August geplante Einweihung wurde auf den 12. September verschoben und alle Handwerker hatten bis zum letzten Tag vollauf zu tun.

Bei schönstem Wetter fand dann am 12. September 1894, unter Beteiligung der ganzen Gemeinde und vieler Ehrengäste, die Einweihung der neuen Kirche in Delkenheim statt, die bis heute ein Wahrzeichen des „Ländchens“ ist.

Die nachfolgende Übersicht zeigt anschaulich die entstandenen Kosten für den Neubau und welche Handwerker der Region daran beteiligt waren:

eb. 1893

Für das Anfahren von 200.000 Feldbrandziegelsteinen von Wiesbaden nach hier

 955,10 Mark

Feb 1893

Für das Anfahren von 75.000 Russensteinen von der Firma Brink, Wiesbaden

 293,50 Mark

Aug. 1893 – Aug. 1894

Für die Lieferung von 920,52 cbm Sand u. Kies von mehreren ortsansässigen Landwirten

 2.375,79 Mark

Aug. 1893

Fuhrlohn für Transporte von der Bahnstation Hochheim und Erbenheim an Bauern

 89,50 Mark

8. Aug. 1893

Für das Anfahren von Sandsteinen von der Bahnstation Hochheim nach hier

 164,25 Mark

Sept. 1893

Für Submissionsanzeigen in Zeitungen

 34,50 Mark

10. Nov. 1893

Abfuhr von 300 cbm. Fundamentaushub an Joh, Heinrich Gärtner gezahlt

 150,00 Mark

13. Nov. 1893

Fa. Julius Sichel, Mainz für 16 Eisenträger

 102,42 Mark

22. Nov. 1893

Fa. Friedrich Groh und Co., Castel für sämtliche Fundament-, Maurer- und Verputzarbeiten

32.105,40 Mark

16. Dez. 1893

Stolberger Zinkwaren-Fabrik für Kreuzblume Kugeln und Spitzen auf dem Dach

 204,55 Mark

29. Dez. 1893

Fa. Groh, Castel

 82,89 Mark

12. Feb. 1894

Fuhrlohn von der Bahnstation Erbenheim

 36,60 Mark

22. Feb. 1894

Stolberger Zinkwaren-Fabrik

 10,30 Mark

7. März 1894

Fa. Hupfeld, Wiesbaden für 3 Eisenträger

 74,36 Mark

2. April 1894

Ziegelei Wilhelm Thon Wiesbaden für 200.000 Ziegelsteine

 3.962,50 Mark

4. April 1894

Fa. Marchand, Wiesbaden für 7 Sacktücher/Zimmerleute

30,75 Mark

17. Mai 1894

Dachdeckermeister Carl Lotz, Wiesbaden

 3.678,60 Mark

12. Mai 1894

Trinkgeld für Dachdecker

 12,00 Mark

Für das Herbeischaffen von 60.000 in der Judengasse gelagerten Backsteinen an einh. Bauern

117,70 Mark

An Ludwig Kleber für 2 Wagen Lehm

4,00 Mark

Aug. 1893 – Juli 1894

Gehalt für Bauaufseher Friedrich Zucker aus Dillenburg

 1.293,79 Mark

Juni 1894

Wilhelm Ritzel, Bierstadt für 81.491 Klinkerblendsteine
Für das Anfahren derselben

 3.029,91 Mark
366,60 Mark

1. Juli 1894

Fa. Friedrich Groh, Castel für Spenglerarbeiten

 570,02 Mark

2. Juli 1894

Fa. Carl Kniecki, Wiesbaden für die Blitzableiteranlage

650,62 Mark

Für das Verlegen der Blitzableiter-Leitungen an einheimische Hilfsarbeiter

20,25 Mark

12. Juli 1894

Für Schreinerarbeiten an Philipp Euler

 27,20 Mark

20. Juli 1894

Schmiedemeister Heinrich Gärtner für Eisen an Fenstern und Glockenstuhl

85,60 Mark

10. Aug. 1894

Spengler Heinrich Euler für Lötarbeiten am Dach

14,60 Mark

20. Aug. 1894

Glasermeister Ferd. Müller, Quedlinburg für 58 Glasfenster

1.556,78 Mark

31. Aug. 1894

Fa. Carl Pricken, Mainz-Mombach für 42,5 Meter Cocosläufer

 69,62 Mark

1. Sept. 1894

An Karl Becht für Hilfsarbeiten beim Aufstellen der Orgel

 44,00 Mark

12. Sept. 1894

Für sämtliche Schreiner und Tischlerarbeiten

 4.548,61 Mark

Philipp Hartmann

1.080,10 Mark

Philipp Euler

 1.158,16 Mark

Heinrich Euler

 778,02 Mark

Heinrich Schmidt

 563,29 Mark

Jakob Müller

 492,45 Mark

K. Müller

 476,59 Mark

20. Sept. 1894

Für die Abnahme der Orgel an Ernst Wolfram, Königl. Seminar-Musiklehrer, Dillenburg

 40,00 Mark

23. Sept. 1894

Für Tüncharbeiten an Wilhelm Becker, Delkenheim und Carl Ruf, Wallau

903,00 Mark

Sept. 1894

Orgelbaumeister Carl G. Weigle, Stuttgart-Echterdingen inkl. Mehrarbeiten am Gehäuse der 1098 Pfeifen

6.509,00 Mark

14. Sept. 1894

Schreinermeister Konrad Treber, Hochheim für Bretter

 117,00 Mark

Gemeinde Lorsbach für Holz

12,70 Mark

25. Sept. 1894

Schreinermeister Jakob Müller für Aufstellen der Ehrenpforten

20,00 Mark

28. Sept. 1894

Konrad Becht für das Ausschmücken des Ortes

 8,00 Mark

5. Okt. 1894

Zimmermeister Jakob Pfaff, Wiesbaden für sämtliche Zimmerarbeiten

 6.816,37 Mark

7. Okt. 1894

An Wagnermeister Pfilipp Becht für eine Fuhre Tannenstangen aus dem Lorsbacher Wald

15,00 Mark

8. Okt. 1894

Bildhauer Josef Landmann, Mainz für die Restaurierung des König David und der zwei Engel, sowie Streichen am Orgelprospekt
für Kanzel, Schalldeckel und Turmaufsatz
für die vier Kanzelbilder und das Aufstellen

132,00 Mark
768,00 Mark
198,00 Mark

9. Okt. 1894

Fa. W. Eichhorn, Wiesbaden für 5 Kettenmatten und 10 Kokosmatten

 27,65 Mark

10. Okt. 1894

Schlossermeister Jean Schwarz, Mainz für eine Eisentür

 172,00 Mark

10. Okt. 1894

An Maler Josef Kindel, Mainz für das Streichen des Orgelgehäuses

20,00 Mark

1. Nov. 1894

Philipp Hartmann, Delkenheim für einen Tisch, 2 Stühle, Läden und Leitern

51,00 Mark

4.Nov. 1894

Heinrich Koch, Delkenheim für Stifte, Bürsten und Stoff

 5,55 Mark

10 Nov. 1894

Schmiedemeister Heinrich Gärtner für Schmiedearbeiten

1.274,10 Mark

10. Nov. 1894

Schlossermeister Jakob Hambel für sämtliche Schlosserarbeiten

564,40 Mark

23. Nov. 1894

An Bildhauer Wilhelm von der Haid, Worms für Portalgiebelverzierung und Kanzelsockei

 146,00 Mark

27. Dez. 1894

Wagner Philipp Becht für Holzarbeiten

 14,40 Mark

Dez. 1894

Schmiedemeister Heinrich Gärtner für Schmiedearbeiten

52,71 Mark

Dez. 1894

Architekt Ludwig Hofmann, Herborn

 2.732,00 Mark

Dez. 1894

Fa. Gebrüder Huff, Berlin für 24 Lampen
plus Frachtzuschlag

 403,50 Mark
7,90 Mark

15. Febr. 1895

Fa, Anton Friedmann, Mainz für 3 Öfen mit Zubehör

434,67 Mark

Portogebühren

 15,75 Mark

Bewirtungskosten bei Grundsteinlegung, Richtfest und Einweihung Georg Heinr. Koch, Gastwirtschaft

84,86 Mark

Jakob Hambel, Gastwirtschaft

44,35 Mark

Witwe Becht, Gastwirtschaft

 28,98 Mark

Metzger Franz Brauer für Wurstwaren

 20,71 Mark

Summa

 78.578,31 Mark

Die nächsten Veranstaltungen

1. Adventsandacht

Dezember 4 @ 19:00 - 20:00

KiKi Probe für Krippenstück

Dezember 7 @ 10:00 - 11:00

Weihnachtsmarkt Rathausplatz

Dezember 7 @ 15:00 - 23:00

Gottesdienst 2. Advent

Dezember 8 @ 10:00 - 11:00