Geschichte
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Pfarrsekretärin Frau Fluck
Telefon: 06122 – 3328
kirchengemeinde.delkenheim@ekhn.de
Kirchengeschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Delkenheim
Die Geschichte unserer Kirchengemeinde ist eng mit den historischen Ereignissen und Einflüssen ihrer Zeit verknüpft. Dieser Abschnitt bietet eine detaillierte und ungekürzte Zusammenfassung, die für die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen unserer Kirche im Jahr 1994 erstellt wurde. Interessierte Gemeindemitglieder haben hierzu tief in den Kirchenbüchern und Archiven geforscht, um ein lebendiges Bild der vergangenen Jahrhunderte zu zeichnen.
Frühe Geschichte und Mittelalter
Die Kirche in Delkenheim war ursprünglich der Kirche St. Peter in Mainz unterstellt. Im Jahr 1299 wurde sie in die Pfarrei der St. Georgskapelle in Eppstein eingegliedert. Bereits damals war die Kirche gut ausgestattet: Neben einem Hauptaltar besaß sie einen Nebenaltar, der den Geistlichen ein festes Einkommen sicherte.
Im 15. Jahrhundert wechselte die Region in den Besitz der Landgrafschaft Hessen. Dies legte den Grundstein für die später folgende Reformation, die durch den hessischen Landgrafen Philipp den Großmütigen nach 1526 eingeführt wurde.
Die Reformation und ihre Auswirkungen
Die Reformation prägte das Gemeindeleben tiefgreifend. Die Einführung der lutherischen Lehren brachte Veränderungen in der Kirchenorganisation und im Gottesdienst. Gleichzeitig wurden umfangreiche Inventarisierungen durchgeführt, um den Erhalt des Kirchenguts sicherzustellen.
In dieser Zeit war Delkenheim Schauplatz politischer und religiöser Auseinandersetzungen, insbesondere im Zuge der Erbteilung der Eppsteiner Herrschaft und der Einführung evangelischer Geistlicher.
Kriegszeiten und Wiederaufbau
Während des Dreißigjährigen Krieges und der napoleonischen Kriege wurde die Region schwer in Mitleidenschaft gezogen. Kirchengebäude und Pfarrhäuser wurden beschädigt oder zerstört, und die Bevölkerung litt unter Kriegslasten und Plünderungen. Dennoch gelang es der Gemeinde immer wieder, sich zu erholen und den Wiederaufbau voranzutreiben.
Ein Meilenstein war die Errichtung eines neuen Pfarrhauses im Jahr 1773, das bis heute in seiner ursprünglichen Form besteht.
Der Bau des Ländchesdoms
Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter der Leitung von Pfarrer Dr. August Lindenbein die heutige Kirche, der Ländchesdom, errichtet. Sie ersetzte die alte Kirche und wurde zum neuen geistlichen Zentrum der Gemeinde.
20. Jahrhundert: Kriege und Wiederaufbau
Der Erste Weltkrieg forderte erneut Opfer: Glocken wurden eingeschmolzen, und die Gemeinde musste sich in einer schwierigen Zeit behaupten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Gemeinde erneut mit der Beseitigung von Kriegsschäden beschäftigt.
Unter der Leitung von Pfarrer Hugo Stutz wurde die Kirche in den 1950er Jahren umfassend renoviert. Auch das Gemeindehaus wurde in den folgenden Jahrzehnten neu gestaltet und erweitert.
Aktuelle Herausforderungen
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt, darunter die Außenfassade der Kirche und die Sanierung des Pfarrhauses. Ein Höhepunkt war die Innensanierung des Ländchesdoms im Jahr 2013, die mit großem Engagement der Gemeinde und durch großzügige Spenden realisiert wurde.
Die Geschichte unserer Gemeinde ist geprägt von Glauben, Gemeinschaft und Beständigkeit. Gemeinsam blicken wir auf eine bewegte Vergangenheit zurück und arbeiten daran, unsere Gebäude und unser Gemeindeleben für kommende Generationen zu erhalten.